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Saunakultur: Aufgüsse, Peelings, Rituale

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Nur schwitzen ist lange schon nicht mehr alles, was Sauna-Freunde vom Aufenthalt in einer Saunalandschaft erwarten. Neben der Nutzung verschiedener Sauna-Typen wie Finnische, Bio-Sauna, Dampf- und Kräutersauna, kommt es vielen immer mehr auf das Erlebnis an, dass der einzelne Sauna-Gang den Entspannungswilligen vermittelt.
Ein Aufguss zur vollen oder mancherorts auch halben Stunde ist mittlerweile vielerorts üblich, wobei es nicht mehr damit getan ist, ein wenig Wasser auf heiße Steine zu kippen.

Wie ein Aufguss wirkt

Aber zuerst die Basics in Sachen Sauna-Aufguss: Durch das Aufgießen und anschließende Verdampfen von Wasser wird schlagartig die Luftfeuchtigkeit im Saunaraum erhöht, was einen zusätzlichen Wärmereiz auf der Haut ergibt. Deshalb heißt der Aufguss in Finnland „Löyly (Gluthauch)“. Dem Wasser wird gerne ein Aufgussmittel beigemischt, so dass sich mit dem Dampf angenehme Düfte verbreiten, die nach den Erkenntnissen der Aroma-Therapie auch gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Üblich sind ätherische Öle wie Eukalyptus, Pfefferminz, Rosmarin, Latschenkiefer, oder auch synthetisch hergestellte Duftnoten wie Apfel-Zimt, Waldfrucht, Orange, Erdbeere und sogar „Slibowitz“.
Der aufsteigende Wasserdampf kondensiert, nachdem er sich zunächst im Raum verteilt hat, auf der Haut der Badenenden. Dies führt zur Unterbrechung des Schwitzens und verstärkt den subjektiven Eindruck von Hitze, denn das Schwitzen dient dem Körper ja als Kühlungsmethode.

Das Ritual

Um das Aufsteigen und die Verteilung des Dampfes zu beschleunigen, wird in öffentlichen Saunabädern vom Badepersonal der Dampf durch Wedeln oder Schlagen mit einem Tuch im Saunaraum verteilt. Meist wird dreimal hintereinander aufgegossen, nach jedem Guss gibt es eine kleine Pause, nach der der Sauna-Bademeister das „Wedel-Ritual“ mehr oder weniger intensiv durchzieht. Mancherorts wird in den Pausen auch mal ein Eimer mit Eiswürfeln herum gereicht, so dass die Gäste neben den Hitzereizen auch das Spiel mit punktueller Kälte genießen können. Puristen sind gegen diese Spielereien und rühmen das „reine Schwitzen“, doch macht es eben einfach Spaß, so dass die meisten doch nach den Eiswürfeln greifen.

Peeling in der Sauna: Honig- und Salz-Aufgüsse

Um das Wellness-Erlebnis Sauna noch ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, werden vielerorts mittlerweile auch Spezial-Aufgüsse angeboten, z.B. der Salz- und der Honig-Aufguss. Dabei handelt es sich nicht wirklich um Aufgüsse mit Salz oder Honig, sondern um ein Peeling: Vor dem Aufgießen verteilt der Saunameister grobkörniges Mineralsalz bzw. gibt kleine Teller mit Honig aus. Die Gäste verteilen das jeweils gewählte Mittel auf dem ganzen Körper, wodurch sich das nachfolgende Schwitzen und die Begegnung mit dem Dampf ganz anders anfühlt als gewohnt. Das Verreiben des Salzes ergibt ein Peeling-Effekt für die Haut, zudem wirkt es desinfizierend, schweißtreibend und entschlackend.
Kommt Honig zur Anwendung, bindet er Feuchtigkeit, wirkt antibakteriell, klärt, beruhigt und strafft die Haut. Entgegen dem, was man von Honig erwarten würde, ist es kein „klebriges Erlebnis“, denn in der Wärme verdünnt sich der Honig soweit, dass dieser Effekt gar nicht eintritt.

Saunabetreiber werden immer fantasievoller im Erfinden neuer Sauna-Erlebnisse. So gibt es mittlerweile auch Schokocreme- und Ziegenmilch-Aufgüsse, „Gluthauch-Aufgüsse“ mit Minz-Öl, sowie „Wenik-Aufgüsse“, bei denen das traditionelle Büschel aus Birkenreisig zum Einsatz kommt, mit dem die Badenden den Körper nach dem Aufguss durch „Abschlagen“ massieren.


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